Studie

Geflüchtete Frauen finden schwer Arbeit

Die Studie zeigt die Hürden für ihren Berufseinstieg auf.

Unmittelbar nach dem sogenannten langen Sommer der Migration – dem vorläufigen Höhepunkt einer globalisierten Fluchtbewegung – wurde 2015 und 2016 die überwiegende Mehrheit der Asylanträge in Österreich von Männern gestellt. Das änderte sich in den darauffolgenden Jahren vor allem durch Familienzusammenführungen.

Wie aber stellt sich die Situation für nach Österreich geflüchteten Frauen konkret dar? Dieser Frage wandten sich die Wiener WU-Forscherinnen Judith Kohlenberger und Sophia Heyne sowie Bernhard Rengs und Isabella Buber-Ennser vom ÖAW-Institut für Demographie zu. Sie untersuchten, mit welchen Herausforderungen Frauen aus Syrien und Afghanistan hierzulande konfrontiert sind.Die Studie wurden vor Kurzem in Buchform veröffentlicht („Soziale Inklusion geflüchteterFrauen“, Nomos-Verlag; 135 Seiten, 35 Euro).

Kinderbetreuung belastet

Das Forschungsteam hat rund 550 Frauen zwischen 20 und 44 Jahren befragt, die zwischen 2002 und 2019 nach Österreich gekommen sind. Zentraler Befund: Die Integration in den Arbeitsmarkt ist für sie schwieriger als für Männer. Dabei haben die Frauen oft ebenso hohe, teilweise sogar höhere Bildungsabschlüsse und sind vielfach mehrsprachig.

Ebenfalls herausfordernd gestaltet sich die Kinderbetreuung bei gleichzeitig fehlenden sozialen und familiären Netzwerken. Das führe zu einem Gefühl der Überlastung und chronischem Stress, sagt Buber-Ennser. Verstärkt werde das dadurch, dass viele Frauen die „Ankommensarbeit“ für die gesamte Familie leisten. Im Gegenzug gehe die Mehrbelastung aber mit einem Zugewinn an Eigenverantwortung und persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten einher.

(APA/cog)

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