Mathematik

Unendlich viele Unendlichkeiten

„Um Unendlichkeiten zu verstehen, brauchen wir Beweise“, sagt Sandra Müller.
„Um Unendlichkeiten zu verstehen, brauchen wir Beweise“, sagt Sandra Müller.Corbis via Getty Images
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Sandra Müller von der TU Wien rüttelt an den Grundfesten ihres Faches. Mit einer Start-Preis-Förderung in der Tasche widmet sie sich der Erforschung von großen Kardinalzahlen.

Das als junge Studentin zu erfahren, sei ein regelrechter Schock für sie gewesen, erinnert sich Sandra Müller heute amüsiert. Der Grund ihrer Erschütterung war eine bereits in den 1930er-Jahren vom österreichisch-amerikanischen Logiker Kurt Gödel dargelegte Erkenntnis: „In der Mathematik gibt es Aussagen, die man nicht beweisen oder widerlegen kann. Das hat für mich erst einmal der grundlegenden Idee der Mathematik widersprochen.“ Hatte sie an dem Fach doch ursprünglich gereizt, dass vermeintlich jede getroffene Aussage entweder wahr oder falsch ist. „Die Realität war unbefriedigend und frustrierend.“

Mathe-Grenzen ausloten

Irritiert, aber gleichzeitig angespornt von den ungelösten Rätseln der Mathematik widmet sich Müller seither – erst an den Universitäten Münster und Wien, seit einem Jahr an der TU Wien – den offenen Fragen um nicht beweisbare Aussagen. Für ihr neuestes Vorhaben wurde sie am Mittwoch mit einem von sechs Start-Preisen des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF ausgezeichnet.

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