Kjerringøy ganz im Norden, ein blühender Handelsposten des 18. Jahrhunderts.
Schiffsreise

Norwegens Hang zum Meer

Großstadt-Flair in Bergen, Fjord-Idylle in Hardanger, Mitternachtssonne, roter Sand und sprudelnde Gezeitenströme nördlich des Polarkreises. Das Meer verbindet alles.

Nach Eiche und Pinienharz riecht es in dem Holzschuppen am Meer, in dem ein 200 Jahre altes Holzboot aufgebockt ist. Es ist ein altes Hering-Fischerboot, das hier – im Hardanger Maritime Museum – auf Vordermann gebracht wird. Denn das Museum ist kein klassisches Seefahrtsmuseum mit Vitrinen und Ausstellungsstücken, sondern ein lebendiger Ort, der die alte Bootsbau-Tradition bewahren will. Die geht in Norwegen – wie könnte es anders sein – auf die Wikinger zurück. Das erzählt uns Peter Helland-Hansen, der seit 28 Jahren hier arbeitet und ein dickes Buch über die „Strandebarmaren“ geschrieben hat: So heißen die typischen Holzboote, die in der Fjordregion seit Jahrhunderten zum Fischen oder zur Fortbewegung genutzt werden. Fast jeder Norweger, der Wasser vor der Tür hat, besitzt eines.

Peter, dem man sofort abnehmen würde, dass er direkt von den Wikingern abstammt, erklärt uns Grundlegendes zur norwegischen Bootsbau-Tradition. Sie ist seit November 2021 sogar Unesco-Weltkulturerbe. Das alte Heringsfischerboot ist in Klinkertechnik gebaut, das heißt, dünne Planken sind überlappend am Grundgerüst fixiert. Bootslack wird keiner benötigt, Pinien- oder Kiefernzapfenharz reicht als Schutz. 250 Arbeitsstunden haben die Bootsbauer bereits in das alte Schiff investiert, dem Eigentümer ist es das wert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.