Flug-Chaos

AUA: Teurere Tickets, „Gespräche“ mit OMV

„Fliegen wird teurer“, sagt AUA-Chefin Mann. Ein Grund: der Unfall in der OMV-Raffinerie.

Wien/Schwechat. AUA-Chefin Annette Mann kündigte höhere Ticketpreise an. Auf Kurzstrecken werde diese Erhöhung bei ein paar Euro liegen, auf Langstrecken bei 50 oder auch 100 Euro.

Personalmangel wie bei anderen Airlines – etwa der AUA-Mutter Lufthansa – gebe es dank Kurzarbeit und 150 Neuanstellungen beim Kabinenpersonal nicht. Sehr wohl leide das Unternehmen aber an den Versorgungsproblemen der Raffinerie Schwechat nach dem Unfall Anfang Juni, sagte Mann am Freitag im „Ö1-Morgenjournal“.

Eine „schwarze Null“ werde sich heuer in der Bilanz wohl nicht ausgehen, schuld daran sei der hohe Kerosinpreis. Nach mehreren Sparrunden sei eine Erhöhung der Ticketpreise die einzige Chance, wieder profitabel zu werden. „Man wird das auch in Zukunft spüren, Fliegen wird teurer“, sagte Mann. Die Entwicklung werde nächstes Jahr voll durchschlagen.

Zu den Problemen mit der Kerosinversorgung durch die OMV meinte Mann, dass die AUA noch Gespräche darüber führen werde, wie der Schaden kompensiert werde. An einen Streit vor Gericht denke man dabei aber nicht. Wegen der Versorgungsprobleme müssen die Flugzeuge „auf Vorrat“ betankt werden. Das erhöhe das Fluggewicht und führe somit zu einem Mehrverbrauch. Bis zur vollständigen Behebung wird es wohl noch dauern: Die OMV meldet zwar „signifikante Fortschritte“ bei der Installation eines alternativen Versorgungssystems nach dem Unfall in der Raffinerie, bei dem die Außenhaut der Rohöl-Destillationsanlage beschädigt wurde. So sollen für die Zeit der Reparatur Kapazitäten des Raffinerie-Verbunds im Konzern genutzt, durch kurzfristige Adaptionen die Produktionskapazität gesteigert und eng mit Partnern zusammengearbeitet werden, um fehlende Mengen auszugleichen.Mit einer vollständigen Wiederinbetriebnahme und vollen Auslastung der Raffinerie sei aber erst in der zweiten Hälfte des dritten Quartals – gegen Ende des Sommers – zu rechnen.

Lufthansa streicht 3100 Flüge

Anders geartet sind die Probleme bei der Lufthansa: Sie kündigte am Donnerstag an, dass im Sommer wegen Personalengpässen zusätzlich zu den bereits bekannten 900 Streichungen weitere 2200 von insgesamt rund 80.000 Flügen an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen werden. Dies betreffe vor allem innerdeutsche und europäische Flüge, jedoch nicht die zur Ferienzeit gut ausgelasteten klassischen Urlaubsziele. Annulliert werden Verbindungen nicht nur an den Wochenenden wie im Juli, sondern auch während der Woche. Darüber hinaus könne es auch zu Zeitenänderungen bei Flügen kommen.

(APA/Reuters)

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