Zur Verhinderung schwerer Verläufe nach einer Infektion ist eine Reihe an Wirkstoffen verfügbar. Der wichtigste ist die Tablette Paxlovid. Ein Medikament kann sogar schon vor einer Ansteckung verabreicht werden – als präventive Maßnahme.
Die Impfung ist und bleibt das wichtigste Mittel in der Bekämpfung der Pandemie. Mittlerweile stehen aber auch zahlreiche Medikamente zur Verfügung, die für verschiedene Personengruppen in unterschiedlichen Phasen der Erkrankung infrage kommen. „Die Fortschritte sind enorm, die breite Palette an Wirkstoffen kann eine Impfung zwar nicht ersetzen, stellt aber ein zweites Sicherheitsnetz dar“, sagt Bernd Lamprecht, Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Er hat mit einem Team in den vergangenen zweieinhalb Jahren Hunderte Covid-19-Patienten behandelt.
Für schwer Erkrankte
Nicht weniger als 1780 Medikamente bzw. Wirkstoffe wurden bisher in klinischen Studien geprüft, um herauszufinden, welche sich zur Behandlung von Covid-19 eignen. Übrig geblieben sind vorerst 36, die seit Anfang Juni teilweise oder schon zur Gänze zugelassen sind. Einige davon stehen auf einer von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA kürzlich präsentierten Liste und teilen sich in drei Gruppen auf: Medikamente, die schwer Erkrankten im Spital verabreicht werden, damit sich ihr Zustand nicht noch weiter verschlechtert; Medikamente, mit denen Infizierte (zu Hause oder ambulant im Spital) behandelt werden, um einen schweren Verlauf zu verhindern; und Medikamente, die Risikopatienten vorsorglich bekommen, damit sie im Fall einer Ansteckung ähnlich gut geschützt sind wie vollständig Grundimmunisierte mit drei Impfungen.