Strom, Gas, Lebensmittel – alles wird teurer. Was für manche einfach nur unangenehm ist, stellt für andere eine existenzielle Bedrohung dar. Wie für Familie B. aus Wien, die einen solchen Absturz nie für möglich gehalten hätte.
Auswärts essen? Das war einmal. Mit den Kindern ins Kino gehen? Nur, wenn ihnen ihre Großeltern eine Freude machen wollen und die Tickets bezahlen. Urlaub im Hotel? Allenfalls eine Hoffnung für die Zukunft.
„Ich hätte nie gedacht, dass wir einmal so leben würden“, sagt Benny B., während sie ungläubig den Kopf schüttelt. „Noch dazu in einem Land wie Österreich“, fügt ihr Mann, Tali, hinzu. Und dreht sich zu seiner Frau. Sie erwidert den Blick. Eine Sekunde lang sehen die beiden einander an, als wollten sie sich beim jeweils anderen entschuldigen. Dafür, arm zu sein. Nicht mehr der Mittelschicht anzugehören. Beim Einkaufen von Lebensmitteln und Bekleidung sparen zu müssen. Sich keinerlei „Luxus“ – wie etwa einen Wellness-Tag – mehr gönnen zu können. Ein Stück weit ihre Leichtigkeit verloren zu haben.