Gartenkralle

Die Erde hat Fieber

Fassadengrün: Efeu.
Fassadengrün: Efeu.Ute Woltron
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Ein warmer Sommerabend in Wien, ein frisch eröffnetes Museum, und doch drehen sich die Gespräche um Forellen, Fichten und die Veränderungen, die draußen auf dem Land vor sich gehen.

Manchmal verlässt man dann doch den Garten und fährt nach Wien, wo man an einem Abend mehr Menschen trifft als sonst in einem ganzen Jahr. Es wird ein Fest gefeiert, es ist die kürzeste Nacht des Jahres. Architektur und Kunst sind der Anlass, denn es gibt ein neues feines Museum zu zelebrieren, das gleich neben der Staatsoper beide auf das Trefflichste vereint. Also raus aus der Gartenkluft, hinein in eine stadttaugliche Montur. Noch schnell die Fingernägel kontrolliert und sicherheitshalber ein paar Pflaster eingesteckt, weil man normalem Schuhwerk als chronische Barfußläuferin zu Recht misstraut.

Es ist ein heißer Abend. Jetzt schon – und erst Juni. Deshalb, und auch weil es draußen die Spritzer gibt, stehen wir im Hof vor dem Heidi-Horten-Museum, wo sich Blauregen, Efeu und Wilder Wein gerade erst anschicken, die Fassade zu erklimmen. Scheinbar nur ein Detail in der überzeugenden Planung der Architekten Marie-Therese Harnoncourt und Ernst Fuchs, alias The Next Enterprise, doch wenn die Pflanzen einmal an Höhe gewonnen haben, werden sie nicht nur schön anzuschauen sein, sie werden an heißen Sommertagen vielleicht für einen Hauch Kühle sorgen.

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