Verteidigungsbündnis

Keine Erweiterung: Türkei bleibt vor dem Nato-Gipfel stur

Staatschef Erdoğan blockiert die Beitritte Schwedens und Finnlands und fordert Zugeständnisse – auch von den USA.

Beim Nato-Gipfel von Madrid ab dem morgigen Dienstag sollten eigentlich die designierten neuen Mitglieder Finnland und Schweden im Mittelpunkt stehen. Doch nun richten sich alle Augen auf die Türkei. Präsident Recep Tayyip Erdoğan blockiert den Beitritt der beiden Nordländer und bringt weitere Krisen mit in die spanische Hauptstadt: Er hat einen neuen Einmarsch nach Syrien angekündigt und damit die Nato-Führungsmacht USA verärgert und facht den Dauerstreit mit dem Nato-Partner Griechenland an. Schnelle Lösungen sind unwahrscheinlich. Kurz vor Gipfelbeginn bleibt Erdoğan stur, wie Diplomaten sagen.

Weil die Entscheidung über die Aufnahme neuer Nato-Mitglieder einstimmig fallen muss, sieht sich Erdoğans Regierung im Streit um Finnland und Schweden in einer starken Position. Sie wirft beiden Ländern vor, Mitglieder der kurdischen Terrororganisation PKK auf ihren Staatsgebieten zu dulden und den PKK-Ableger YPG in Syrien zu unterstützen. Ankara fordert von Helsinki und Stockholm die Auslieferung von 33 türkischen Regierungsgegnern, mehr Waffenlieferungen an die Türkei und eine Verschärfung der Terrorgesetze.

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