Leider kein Scherz: Die Ethikkommission im Bundeskanzleramt wünscht sich Warnhinweise in der Werbung für „klimaschädliche Produkte“.
Schmökern Sie gern in Reisebeilagen von Zeitungen und träumen dabei vom nächsten Urlaub? Lassen Sie das lieber. Mit diesem vermeintlich unschuldigen Vergnügen leisten Sie nämlich der „indirekten Klimakrisenleugnung“ Vorschub. Geht es nach der Bioethikkommission im Bundeskanzleramt, wird es solche Werbung ohnehin bald nicht mehr geben: „Durch Abhängigkeit der Medien von Inseraten finden sich immer wieder Anzeigen, die zu klimaschädlichem Verhalten aufrufen (wie Billigflüge, Kreuzfahrten, Automodelle)“, heißt es in der jüngsten Stellungnahme des Gremiums. „Umso wichtiger ist es, dass neue Finanzierungsmodelle angedacht werden, die Abhängigkeit vom Werbemarkt der fossilen Industrie zu reduzieren.“ Falls Zeitungen wider Erwarten doch noch eine Weile Geld verdienen und Inserate von Klimaschädlingen abdrucken müssen, empfiehlt die Kommission „Warnhinweise wie es z. B. bei der Tabakwerbung üblich ist“.
Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.
Unter dem Foto vom Palmenstrand stünde dann wohl Erbauliches wie: „Dieser Urlaub kann zu Hitzewellen und Flutkatastrophen führen. Bleiben Sie daheim.“ Das wird zwar niemanden davon abhalten, zum Baden in die Karibik zu fliegen. Aber wenigstens können wir uns dann schon beim Kofferpacken ausgiebig schämen.