Ferienflüge

Hochsaison: Weitere AUA-Ausfälle nicht ausgeschlossen

Am Dienstag soll der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden.
Am Dienstag soll der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden.APA/ROBERT JAEGER
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Angesichts der Flug-Ausfälle vom Wochenende wird Austrian Airlines Fehlplanung vorgeworfen. Die AUA weist die Vorwürfe von sich. Schuld seien Corona-Erkrankungen und Partner im In- und Ausland.

706 Flüge der Austrian Airlines (AUA) sollen am vergangenen Wochenende gestrichen worden sein, hießt es laut Medienberichten. Der Grund: Es mangelt an Personal. Am Dienstag soll der reguläre Flugbetrieb wieder aufgenommen werden, der AUA, so wie etlichen anderen Fluglinien weltweit, wird aber weiterhin Fehlplanung vorgeworfen. Während der letzten zwei Jahre wurde in der Luftfahrt massiv Personal abgebaut. Man hätte im Vorfeld nicht genügend Personal eingestellt, um dem Ansturm eines vermeintlich „normalen“ Sommers gerecht zu werden, heißt es. Laut dem Luftfahrt-Magazin „Austrian Wings“ sollen rund 50 AUA-Angestellte im Frühjahr noch dazu gedrängt worden sein, das Unternehmen zu verlassen.

Bei der AUA wehrt man sich gegen die Vorwürfe. Nur 100 von 700 Flüge hätten am Wochenende nicht abgehoben. Am Montag seien es noch 19 aus 350 geplanten Flügen. Man habe sich außerdem „bestmöglich“ auf die Feriensaison vorbereite, betont eine Sprecherin. 150 neue Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sollen extra noch vor dem Sommer eingestellt worden sein. Grundsätzlich gebe es also genügend Personal. Der Mangel läge nicht an einer Fehlplanung oder „Golden Handshakes", sondern an krankheitsbedingten Ausfällen und den Verfehlungen von „Partnern im In- und Ausland“.

„Verkettung ungünstiger Umstände"

Aktuell seien etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt und könnten dementsprechend nicht arbeiten. Bereits vorletzte Woche habe man aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontaktiert, betont eine Sprecherin. Das Personal sei dazu angehalten worden, zusätzliche Vorkehrungen zu treffen. Konkret wurde empfohlen, auf freiwilliger Basis Maske zu tragen und desinfizierende Schutzmaßnahmen zu treffen.

Zu spät, wie es nun scheint. Nach wie vor ist das Tragen einer Schutzmaske an Bord von Austrian Airlines-Maschinen nicht verpflichtend. Auch hier sieht man aber keinen Zusammenhang. Die Corona-Welle unter den Angestellten sei dem „rasanten Anstieg“ der Fälle in ganz Österreich geschuldet, heißt es vonseiten der AUA. Auch Unwetter, Streiks und Probleme an ausländischen Flughäfen, wie etwa in Marseille, seien schuld an den Ausfällen.

Eine Mitarbeiterin des Flughafen Wien sieht ebenfalls mehrere Faktoren im In- und Ausland als ausschlaggebend für die Umstände. Der Personalmangel an Flughäfen weltweit würde sich aktuell auf den gesamten Flugverkehr auswirken. Wenn es etwa wie am Wochenende drei Stunden Wartezeit bei der Sicherheitskontrolle in Amsterdam gäbe, dann löse das immer „eine Kettenreaktion" aus. Die Unterbesetzung beim Personal sorge aber überall für eine zusätzliche Verschärfung der Probleme. Etwaige Verzögerungen können so nicht mehr so leicht ausgeglichen werden.

Rückkehr der Maskenpflicht nicht ausgeschlossen

Austrian Airlines bemüht sich um größtmögliche Schadensbegrenzung und vor allem um Beruhigung künftiger Fluggäste. Man „unternehme aktuell alles“, um insbesondere die Streichung von klassischen Ferienflügen zu verhindern, betont die Sprecherin. Bei jenen Flügen, die am Wochenende betroffen waren, habe es sich vornehmlich um Städtereisen innerhalb Europas gehandelt. Berlin, Zürich oder Barcelona waren unter den betroffenen Destinationen. Fluggäste wurden und werden bei Änderung ihrer Flugpläne von der AUA kontaktiert und auf andere Verbindungen umgebucht.

Ob es möglich sei, dass die Maskenpflicht an Bord in Anbetracht der krankheitsbedingten Ausfälle nun doch zurückkommt? Bei der AUA kann man das nicht ausschließen. „Wenn wir nicht eine Trendwende schaffen, werden wir eine Maskenpflicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Betracht ziehen“, heißt es dort. Aufgrund der vielen externen Faktoren sei es aber schwer, Prognosen zu treffen.

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