Cyber Flashing

Belästigung über AirDrop: Die Täter einfach aussperren

Passenger with protective face mask using smart phone in train model released, JRVF02667
Passenger with protective face mask using smart phone in train model released, JRVF02667(c) imago images/Westend61 (Julio Rodriguez via www.imago-images.de)
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In Zügen und U-Bahnen häufen sich Fälle von Cyber Flashing. Meist Frauen bekommen über Apples AirDrop ungefragt Penisbilder und obszöne Nachrichten zugeschickt. Die Täter sind schwer auszumachen, aber sie können einfach ausgesperrt werden.

So sinnvoll eine Technologie auch sein mag, es finden sich immer wieder Menschen, die sie ausnutzen. So auch aktuell bei Apples AirDrop-Funktion. Berichte darüber gab es in der Vergangenheit oftmals aus Großbritannien und den USA. Nun häufen sich diese Vorkommnisse auch in heimischen Zügen und der Wiener U-Bahn. Die Täter auszuforschen ist nahezu unmöglich, sich davor zu schützen, in wenigen Klicks machbar.

Und plötzlich waren da die Genitalien eines fremden Mannes auf meinem Bildschirm, berichtet eine Nutzerin auf Twitter. Eine andere iPhone-Besitzerin berichtet, dass sie obszöne Nachrichten bekam, während sie von der Arbeit nach Hause fuhr. Die Begebenheiten ähneln sich: Inmitten großer Menschenmengen werden obszöne, untergriffige Nachrichten mittels AirDrop verschickt. Weil diese aber ohne Namen und Telefonnummer verschickt werden, lassen sich die Täter in der Regel nicht ausforschen. Nur eine Sicherheitslücke in Apples Betriebssystem im Vorjahr führte dazu, dass die Telefonnummern und Mail-Adressen angezeigt wurden.

Was ist AirDrop: Es ist eigentlich eine praktische Methode, um schnell Daten zwischen iPhones kostenlos zu verschicken. Diese Apple-Funktion steht ausschließlich für iOS-Geräte zur Verfügung. Voraussetzung dafür ist, dass Bluetooth aktiv ist. In Anbetracht dessen, dass kaum noch jemand kabelgebundene Kopfhörer nutzt, ist dies bei den meisten der Fall.

Möchte man nun eine Datei übermitteln, wie zum Beispiel ein Bild, klickt man auf die Teilen-Option und bekommt in der Regel AirDrop auch als erstes angeboten. Wird die Funktion ausgewählt, werden die in der Nähe befindlichen Geräte auch prompt angezeigt. Darunter all jene, die AirDrop und Bluetooth aktiviert haben.

Täter einfach aussperren

Der Empfänger hat dann nur die Wahl ob er den Inhalt speichern oder ablehnen möchte. Meist wird aber eine Vorschau gezeigt und der Schaden ist angerichtet.

Um sich davor zu schützen, braucht es nur ein paar Klicks. In den Einstellungen, den Punkt „Allgemein“ auswählen. Dort findet sich als eigene Unterkategorie „AirDrop“. Darin gibt es drei Einstellungsmöglichkeiten: 

  • "Empfangen aus"
  • "Nur für Kontakte"
  • "Für jeden"

Ist AirDrop für jeden ausgewählt, besteht immer die Gefahr, dass Fremde ungefragt Inhalte schicken. Das können Bilder, Sprachnachrichten, Videos und andere Dateien sein.

In Großbritannien ist Cyber Flashing mittlerweile eine Straftat, die mit Exhibitionismus, also der unsittlichen Entblößung gleichgestellt ist und mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet wird.

(bagre)

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