Stimmungsbarometer auf Geldsuche

Demonstration against the COVID-19 measures and their economic consequences, in Vienna
Demonstration against the COVID-19 measures and their economic consequences, in ViennaREUTERS
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Dem Austrian Corona Panel Project, einer im Krisenjahr 2020 gestarteten Langzeit-Umfrage der Uni Wien, gehen die Mittel aus. Um beobachten zu können, wie Pandemie, Inflation und Krieg das Land verändern, braucht es konkrete Finanzierungszusagen.

Wien. Wie haben die Jahre der Pandemie die österreichische Gesellschaft verändert? Um diese simpel klingende Frage zu beantworten, bedarf es eines substanziellen Aufwands – den die Universität Wien im März 2020 auf sich genommen hat. Als angesichts der Schreckensbilder aus Bergamo der erste Corona-Lockdown in Österreich verhängt wurde, stellte ein Forscherteam die Langzeit-Umfrage Austrian Corona Panel Project (ACPP) auf die Beine, um die Auswirkungen der Krise auf die Bevölkerung zu analysieren. Bei derartigen sogenannten Panelstudien wird eine gleichbleibende Teilnehmergruppe (bei ACPP waren es rund 1500) regelmäßig befragt – was im Gegensatz zu singulären Umfragen bessere Rückschlüsse auf kausale Zusammenhänge erlaubt, da die Forscher dieselben Personen begleiten und etwaige Veränderungen ihrer Einstellungen genauer nachvollziehen können.

Am Mittwoch wird das Team in der Hofburg unter der Ägide von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eine vorläufige Bilanz ziehen und einen Ausblick auf die Zukunft geben. Diese Zukunft ist insofern ungewiss, als sich das Projekt trotz großen Interesses von Politik und Medien mit einem Ablaufdatum konfrontiert sieht. Die ACPP-Macher waren nämlich neben ihrer eigentlichen Arbeit an dem Panel tätig und haben für die Finanzierung der Umfragen bestehende Töpfe angezapft und das Budget zusammengekratzt.

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Kommentare

Ein Urmeter gegen Bullshit

Eine seriöse Langzeit-Umfrage wie das Austrian Corona Panel Project würde helfen, dubiose Demoskopen zu entzaubern.

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