Die beschädigte Raffinerie Schwechat wird bis tief in den Herbst großteils ausfallen. Airlines und Autofahrer fürchten um die Versorgung. Die OMV muss teuer Öl und Diesel zukaufen – und verpasst dabei ein Milliardengeschäft.
Wien. In Ungarn ist es schon so weit: Seit dieser Woche können die Autofahrer hier an OMV-Tankstellen nicht mehr so viel Treibstoff kaufen, wie sie wollen. Maximal 50 Liter gibt es pro Tankgang. Auch die MOL und die Lukoil begrenzen die Abgabe der staatlich verbilligten Treibstoffe, um Engpässe zu Beginn der Urlaubssaison zu vermeiden.
Ein paar Kilometer weiter im Westen will man von knappen Ölprodukten nichts wissen. Dabei sorgt der schwere Schaden in der Raffinerie Schwechat auch in Österreich für eine höchst angespannte Situation. Anfang Juni wurde im Zuge einer Generalüberholung die Außenhaut einer sogenannten Destillationskolonne der Rohöldestillationsanlage zerstört. Diese 40 Meter hohen Silos sind das Herzstück der Raffinerie, in ihnen wird das Rohöl in die Bestandteile zerlegt, bevor es weiterverarbeitet werden kann.