Designaktivismus

Die Zukunftsrichtung: Immer schön im Kreis denken

Vom Mostviertel zum Designaktivismus: Da schließt sich auch für die Gestalterin Sigrid Bürstmayr mehr als nur ein Kreis.

Eines versteht Sigrid Bürstmayr wirklich nicht und kann sich darüber fast ein wenig echauffieren: Vor 18  Jahren hat sie studiert und ist dabei den Gedanken zur Kreislaufwirtschaft selbst zum ersten Mal begegnet. Und jetzt muss sie ihren eigenen Studierenden in den Lehrveranstaltungen noch immer erklären, worum es da geht. „O. k., wir haben kleine Fortschritte gemacht“, gesteht sie ein. Aber die großen Sprünge waren nicht darunter. Und deshalb hält sie sich selbst heute als Designerin und Lehrende vor allem auch an einen Grundsatz: Nicht nur reden, sondern tun. „Es gibt einen intensiven wissenschaftlichen Diskurs, jedes Jahr Dutzende Symposien und Kongresse zu nachhaltigem Design, aber mir geht das alles irgendwie auch zu langsam“, sagt Bürstmayr. Deshalb poppt rund um ihre Projekte auch regelmäßig ein Begriff auf: „Designaktivistin“. Ohne tun, tun, tun wird das alles nichts.

Und ihre Studierenden schubst sie ziemlich schnell ins Tun, an der FH Joanneum in Graz, am Institut für Design und Kommunikation. Sie selbst hat an der FH in Kuchl studiert. Design- und Produktmanagement war dort ihr Fach. In Graz schloss sie das Masterstudium Ausstellungsdesign an. Bei der damaligen Leiterin des Studiengangs, Erika Thümmel, war sie danach auch drei Jahre im Atelier, lernte viel über die Wertschätzung von Materialien und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, wie Bürstmayr erzählt. Andere Designhaltungen musste sie sich dagegen erst gar nicht aneignen. Es reichte, dass sie ins Mostviertel hineingeboren wurde, nahe der Enns, auf einen schönen Vierkanter. Dort wurde vieles so gelebt, wie es jetzt als „Trend“ durch den aktuellen Öko-Lifestyle geistert. „Wir waren eine große Familie und großteils Selbstversorger.

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