Wiens Bürgermeister angerufen

Falscher Klitschko: Russische Komiker sollen hinter Fake-Anrufen stecken

Kiews Bürgermeister, Vitali Klitschko
Kiews Bürgermeister, Vitali KlitschkoAPA/AFP/FABRICE COFFRINI
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Das Komikerduo, das sich unter anderem gegenüber Michael Ludwig als Kiewer Bürgermeister ausgegeben hat, will Videoaufzeichnungen aus den Gesprächen veröffentlichen. Ein politisches Motiv habe man nicht verfolgt.

Einem Medienbericht zufolge hat sich ein russisches Komikerduo zu den Fake-Anrufen bei Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) bekannt. Wie das Magazin "Kontraste" des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) am Mittwoch berichtete, will sich das Duo "Vovan und Lexus" als Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko ausgegeben und per Video mit mehreren europäischen Stadtchefs gesprochen haben.

"Ich will nicht verraten, wie wir es angestellt haben, aber es war leicht", sagte Alexej "Lexus" Stoljarow dem Magazin. Ab Donnerstag will das Duo demnach Videoaufzeichnungen aus allen Gesprächen im Netz in einem russischen Videoportal veröffentlichen. Dabei soll es dem Komiker zufolge um Geflüchtete aus der Ukraine gehen. Betroffen seien neben Ludwig und Giffey auch die Stadtoberhäupter von Budapest, Madrid und Warschau.

„Kein politisches Motiv"

Stoljarow bestritt gegenüber "Kontraste" ein politisches Motiv. Das Duo arbeite auch nicht im Auftrag russischer Geheimdienste. Die Aktionen richten sich dem Medienbericht zufolge jedoch auffällig häufig gegen Kritiker des Kremls. Erst kürzlich seien "Vovan und Lexus" in Moskau bei einer Preisverleihung geehrt worden. Die Auszeichnung überreichte demnach eine Sprecherin des russischen Außenministeriums, die dem Bericht zufolge die beiden mitten im Ukraine-Krieg "Meister der Telefondiplomatie" nannte.

Für die Plausibilität der Aussagen des Komikers spricht laut RBB, dass das Duo in der Vergangenheit schon zahlreiche Politiker mit vergleichbaren Anrufen überzogen habe, darunter laut Medienberichten den britischen Premierminister Boris Johnson und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Auch beim CDU-Politiker Norbert Röttgen, damals Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag, soll das Duo laut RBB Erfolg gehabt haben.

(APA/AFP)

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