Gastkommentar

Ein Bruch, der schwer zu kitten ist

Der Kandidatenstatus für die Ukraine ist richtig, das Hinhalten des Westbalkans ein großer strategischer Fehler.

Der Autor:

Andreas Schieder (geboren 1969) ist Delegationsleiter der SPÖ und Vorsitzender der Nordmazedonien-Delegation im Europäischen Parlament.

In den vergangenen Wochen wurde viel gesprochen und geschrieben über den Beitrittsstatus, über Kandidatenländer und über das Verfahren, Mitglied der Europäischen Union zu werden. Normalerweise ist das ein Insiderthema, an sich schon komplex und ständig dominiert von politischen Ränkespielen und bilateralen, regionalen Konflikten.

Dass wir aktuell so viel davon hören, hat einen guten Grund: Seit vier Monaten führt der russische Präsident, Wladimir Putin, einen grausamen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dieser Krieg findet nicht nur direkt vor Europas Toren statt, er richtet sich auch direkt gegen das Versprechen, für das die EU steht. Gegen Demokratie und Freiheit. Gegen offene Grenzen und gegen offene Gesellschaften. Deshalb ist die Zuerkennung des Kandidatenstatus an die Ukraine richtig. Aber sie ist ein politisches Symbol, geboren aus der Notwendigkeit der aktuellen politischen Verhältnisse.

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