Heute ist Gerald Fleischmann, einstiger Top-Türkiser, in den U-Ausschuss geladen. Auch er steht vor dem Polit-Ausstieg – den etliche Kurz-Leute bereits vollzogen haben.
Es war eine kleine Gruppe jüngerer Konservativer, die mehr als zehn Jahre lang den politischen Aufstieg von Sebastian Kurz orchestrierte – und mit ihm über Jahre die heimische Politik dirigierte, mit völliger Machtkonzentration an der Spitze. Bis sie dann plötzlich mit dem Rücktritt ihres Vordersten im Dezember sukzessive von der tagespolitischen Bildfläche verschwunden ist.
Heute betritt einer der ihren wieder einmal die größere politische Bühne – wenn auch unfreiwillig: Gerald Fleischmann, schon zum Start von Kurz als Staatssekretär 2011 dessen PR-Chef, ist in den Untersuchungsausschuss geladen. Gehen soll es vor allem um die Umfrageaffäre, die das Aus des Kanzlers ausgelöst hatte und deretwegen gegen mehrere Kurz-Leute ermittelt wird. Noch werkt Fleischmann als Referent im ÖVP-Parlamentsklub. Der frühere „Mr. Message Control“ ist immer noch in den medialen Verkauf türkiser Politik involviert, wird das aber nicht mehr allzu lange tun: Er selbst beantwortete dazu zwar keine Anfragen, doch Fleischmann soll im Herbst, spätestens zum Jahreswechsel, in die Privatwirtschaft wechseln. Zur Wahl stehen laut Gerüchten auch Engagements in Deutschland.