Leitartikel

Europa darf nicht denselben Fehler machen wie bei Putin

Machtbewusste Staatschefs unter sich. Kreml-Chef Putin bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan 2019
Machtbewusste Staatschefs unter sich. Kreml-Chef Putin bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan 2019APA/AFP/TURKISH PRESIDENCY PRESS
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Der türkische Präsident Erdoğan ist durch den Ukraine-Krieg in einer starken Position. Nato und EU brauchen die Türkei, sollten aber auch vorsichtig sein.

Es ist eine Weichenstellung mit klaren Auswirkungen für Europas Sicherheitsarchitektur: Schweden und Finnland sollen der Nato beitreten. Damit wird die Nordflanke des Bündnisses massiv gestärkt. Die baltischen Nato-Mitglieder haben dann – auch geografisch gesehen – weitere Alliierte direkt in ihrem Rücken. Und Schweden und Finnland selbst können ihr eigenes Bedürfnis nach mehr Schutz befriedigen. Der russische Überfall auf die Ukraine hat all das in Bewegung gesetzt. Die beiden nordischen Staaten überdachten ihre bisherige Sicherheitspolitik angesichts des aggressiven außenpolitischen Verhaltens des russischen Präsidenten, Wladimir Putin. Doch fast hätte ihnen dabei ein anderer machtbewusster Staatschef einen Strich durch die Rechnung gemacht: Recep Tayyip Erdoğan.

Der Präsident des Nato-Mitgliedes Türkei gab erst quasi in letzter Sekunde vor dem Nato-Gipfel sein Nein gegen einen Beitritt Finnlands und Schwedens auf. Als Gegenleistung mussten beide Staaten zumindest auf dem Papier Zugeständnisse machen, die Erdoğan innenpolitisch als Erfolg verkaufen kann. Zumindest vorerst. Denn was davon dann wie umgesetzt wird, wird sich erst zeigen.

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