Interview

"Natürlich will Putin ein Zar sein"

Übungen in der Ostsee sollen die Balten beruhigen
Übungen in der Ostsee sollen die Balten beruhigenAPA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND
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Der estnische Verteidigungsminister, Kalle Laanet, über die Lage in seiner Heimat an der Grenze zu Russland – und warum sich Amtskollegen nach Moskaus Invasion in der Ukraine bei ihm entschuldigt haben.

Die Presse: Estland hat zurzeit noch die längste Nato-Grenze zu Russland. Und es ist nicht erst seit dem Ukraine-Überfall wegen des Nachbarn alarmiert. Glauben Sie wirklich, dass Putin es wagen würde, ein Nato-Land anzugreifen?

Kalle Laanet: Sag' niemals nie. Um ehrlich zu sein: Nach dem 24. Februar sind viele meiner Amtskollegen zu mir gekommen und haben gesagt: „Kalle, tut mir leid. Wir haben dir nicht geglaubt. Wir sehen jetzt, dass du recht hattest.“ Die meisten Verteidigungsminister hatten nicht geglaubt, dass Putin die Ukraine angreifen könnte. Ich bin nicht bereit zu sagen, dass Putin niemals ein Nato-Land angreifen könnte. Russland ist kein demokratischer Staat. Wir wissen nicht sicher, was in Putins Kopf vorgeht.

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