Wien

Vater will Sohn retten und ertrinkt in Neuer Donau

Ein 43-jähriger Familienvater ging bei dem Versuch, seinen 5-jährigen Sohn auf das Boot zurückzubringen, unter. Rettungstaucher konnten ihn noch bergen, er verstarb jedoch am Weg ins Krankenhaus.

Dramatische Szenen spielten sich am Mittwochabend auf der Neuen Donau in Wien ab: Ein 43-jähriger Familienvater ertrank bei einem Bootsausflug. Er wollte gemeinsam mit der Mutter seinen Sohn retten, der ins Wasser gesprungen war und nach Angaben der Polizei schnell „Erschöpfungszeichen“ zeigte. Es gelang ihnen jedoch nicht. Zeugen retteten Frau und Kind, doch der Vater ging unter. Er starb während des Rettungseinsatzes.

Die Familie war gegen 17.45 Uhr mit dem Boot auf dem Gewässer unterwegs, wobei die Mutter und der fünfjährige Sohn im Boot gesessen und der Vater daneben hergeschwommen sei. Nachdem das Kind in den Fluss gesprungen war, begab sich auch die 38-jährige Mutter ins Wasser, um dem Buben zu helfen. Den Eltern soll es jedoch nicht aus eigener Kraft gelungen sein, den Fünfjährigen bzw. sich selbst ins Boot zurückzubringen, hieß es vonseiten der Polizei. Während Frau und Kind gerettet wurden, ging der 43-jährige Vater unter und tauchte nicht mehr auf.

Großaufgebot an Einsatzkräften

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften suchte nach dem Mann. Allein die Berufsfeuerwehr Wien rückte mit sieben Fahrzeugen, Hubschrauber und 34 Mann aus, davon neun voll ausgebildete und ausgerüstete Taucher. Diese Taucher holten den Mann schließlich aus dem Wasser.

„Wir haben den Familienvater nach zehn Minuten durch intensives Suchen bei einer maximalen Sichtweite von 1,5 Meter in sechs Meter Tiefe gefunden", schilderte Christian Feiler, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr. Der Fundort befand sich etwa 40 Meter von jener Stelle, von der es geheißen habe, dass der Mann dort untergegangen wäre.

Großeinsatz auch auf Alten Donau

Bereits auf dem Weg zum Ufer, im Feuerwehrboot, sei mit den Wiederbelebungsmaßnahmen des 43-Jährigen begonnen worden. Der Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber "Christophorus 9" in ein Krankenhaus geflogen, verstarb jedoch im Zuge des Rettungseinsatzes. Die Frau, der Bub und ein Helfer wurden mit Erschöpfungs- und Unterkühlungssymptomen in ein Krankenhaus gebracht.

Nur wenige Stunden später mussten die Einsatzkräfte erneut mit einem Großaufgebot ausrücken. Gegen 22.30 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr zur Alten Donau, im Bereich der Romawiese, gerufen. Ein Mann schlug Alarm, weil ein Freund "ins Wasser gegangen" sei, so Feiler. "Wir haben über eine Stunde eigentlich alles abgesucht, ebenfalls mit 34 Mann und neun Taucher im Wasser, aber keine Person gefunden."

(APA)

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