Verunreinigung

Eine der größten Schokoladefabriken der Welt stoppt wegen Salmonellen Produktion

Die Schokoladefabrik von Barry Callebaut in Belgien muss pausieren.
Die Schokoladefabrik von Barry Callebaut in Belgien muss pausieren.APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD
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Der Produzent Barry Callebaut muss das Werk in Wieze schließen. Abnehmer der Schokolade sind auch Mondelez (Milka) oder Nestlé. Doch die kontaminierte Ware soll großteils nicht in Umlauf gekommen sein.

Der Schweizer Schokoladenhersteller Barry Callebaut, einer der größten der Welt, hat die Produktion in seinem Werk in Belgien wegen Salmonellen gestoppt. Die Bakterien seien am Montag in einer im Werk Wieze hergestellten Charge entdeckt worden, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Experten hätten den Zusatzstoff Lecithin als Quelle der Verunreinigung ausgemacht. Die belgische Lebensmittelaufsicht leitete Ermittlungen ein.

Lecithin wird als Antioxidationsmittel, Emulgator oder Stabilisator eingesetzt. Barry Callebaut stellt Schokolade, aber auch Kakaoprodukte, Füllungen, Glasuren und Dekorationen für die Industrie und gewerbliche Kunden her, etwa für Mondelez, Nestlé oder Unilever. Ein Sprecher des Unternehmens sagte der AFP am Donnerstag, der Großteil der mit Salmonellen verseuchten Produkte befinde sich noch im Werk Wieze. Barry Callebaut sei dabei, die betroffenen 73 Kunden zu informieren, "um zu garantieren, dass es keine Infektionen bei Endkunden gibt".

Produktionsstätte wird desinfiziert

Die Arbeit im Werk sei aus Sicherheitsgründen vorerst gestoppt. Alle Produktionsstätten würden nun gesäubert und desinfiziert. Die belgische Lebensmittelaufsicht leitete Ermittlungen ein. In Belgien war erst vor wenigen Wochen eine Fabrik des italienischen Süßwarenherstellers Ferrero wegen Salmonellengefahr geschlossen worden. Ferrero musste kurz vor Ostern bestimmte Kinder-Produkte wegen Verdachts auf Salmonellen zurückrufen, darunter Überraschungseier, Schoko-Bons und Mini Eggs.

Die Behörden in mehreren europäischen Ländern brachten zahlreiche Fälle von Salmonellose mit den Schokoladenprodukten in Verbindung, in Österreich gab es mindestens 14 bestätigte Fälle. Zehn der Betroffenen waren laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Kinder; fünf von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Erst nach rund zwei Monaten durfte die Produktion in Arlon unter Auflagen wieder aufgenommen werden. Nach Angaben des Unternehmens war ein Filter in einem Bottich für Milchbutter verunreinigt gewesen.

(APA/sda)

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