Morddrohungen

Bedrohte Ärztin: Deutsche Hackerin schafft, woran Österreichs Polizei seit Monaten scheitert

Sie steht vor dem Konkurs, aber aufgeben will sie nicht, auch wenn ihre Praxis vorübergehend geschlossen ist.
Sie steht vor dem Konkurs, aber aufgeben will sie nicht, auch wenn ihre Praxis vorübergehend geschlossen ist. Die Presse/Hermann Wakolbinger
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Die oberösterreichische Ärztin Lisa-Marie Kellermayr geriet ins Visier von Corona-Leugnern und Impfgegnern. Seit Monaten wird sie bedroht, ihre Praxis von Sicherheitspersonal bewacht. Von der Polizei fühlt sie sich im Stich gelassen, Hilfe kam nun von einer deutschen Cyber-Expertin.

Lisa-Maria Kellermayr hat die Reißleine gezogen. Am Dienstag gab die Allgemeinmedizinerin aus Oberösterreich bekannt, dass sie ihre Praxis vorübergehend schließen muss. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen. Sie stehe vor dem Privatkonkurs. Ein Schicksal, das zahlreiche Unternehmer kennen. Es liegt aber nicht an mangelnden Patienten, sondern vielmehr daran, dass sie monatlich Kosten von 8000 bis 10.000 Euro für privates Sicherheitspersonal aufwendet, um ihre Patienten, Mitarbeiterinnen und sich selbst zu schützen.

Die Oberösterreicherin ist nach einem Tweet über eine Demonstration vor dem Klinikum Wels ins Visier von Coronaleugnern und Impfgegnern geraten. Sie wollte darauf aufmerksam machen, wie der Demo-Zug die vereinbarte Strecke verließ und den Haupteingang sowie die Einfahrt für Rettungswagen durch die Teilnehmer versperrt wurde. Unter ihrem Beitrag schreibt die Landespolizeidirektion (LPD) Oberösterreich zu den „Falschmeldungen bzgl. Demo in Wels“, dass es zu keinen Behinderungen von Rettungsaktionen kam: „Damit wurde ich von der Polizei zum Abschuss freigegeben“, ist sich Kellermayr sicher. Der Beitrag verbreitete sich in einschlägigen Gruppen rasant, ein Nutzer schreibt gar: „Die Polizei ist mittlerweile schon auf unserer Seite.“ Ein anderer postet die Adresse samt dem Aufruf, ihr zu schreiben und sie zu besuchen.

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