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El Salvador und Michael Saylor kaufen wieder Bitcoin

El Salvador's President Nayib Bukele speaks during a news conference in San Salvador
El Salvador's President Nayib Bukele speaks during a news conference in San SalvadorREUTERS
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Der Kurs bleibt nach dem schweren Ausverkauf angeschlagen. Zwei Enthusiasten lassen sich davon aber nicht abhalten.

Nayib Bukele und Michael Saylor haben einiges gemeinsam: Beide sind leidenschaftliche Bitcoin-Fans. Beide haben Verluste erlitten, seit sie das erste Mal Bitcoin erworben haben. Und beide kaufen unverdrossen weiter, der eine für sein Land, der andere für sein Unternehmen MicroStrategy.
Nayib Bukele, der Präsident von El Salvador, tat kürzlich auf Twitter kund, dass das Land weitere 80 Bitcoin um 19.000 Dollar erworben habe. Der zentralamerikanische Staat hat im September des Vorjahres als erstes Land der Welt Bitcoin als staatliche Währung neben dem US-Dollar eingeführt. Seitdem ist der Kurs aber stark gefallen, Kritiker, die Bukele vorwerfen, das Land in den Ruin zu treiben, sehen sich bestätigt.
El Salvador sitzt auf hohen Schuldenbergen, allein im Jänner wird eine Anleihe im Wert von 800 Mio. Dollar fällig. Dollar-Anleihen des Landes haben massiv an Wert verloren. An der Misere von El Salvador ist freilich nicht allein Bitcoin schuld. Doch ist das Land auf die Unterstützung des Internationalen Währungsfonds (IWF) angewiesen, und dem gefällt die Tatsache, dass El Salvador so stark auf Bitcoin setzt, gar nicht.

Tourismus steigt, Bonität fällt

Bloomberg hat auf Basis von Bukeles Tweets ausgerechnet, dass El Salvador insgesamt 106,3 Millionen Dollar für Bitcoin ausgegeben haben dürfte. Diese dürften nun aber nur noch 45,7 Millionen Dollar wert sein. Das Land selbst veröffentlicht keine Daten zu seinen Bitcoin-Beständen. Dem Tourismus soll die Bitcoin-Einführung indes sehr gut getan haben, auch ausländische Unternehmen finden den Standort jetzt attraktiver.
Michael Saylors Software-Firma MicroStrategy hat nicht nur ihr ganzes Vermögen in Bitcoin gesteckt, sondern auch Bitcoin auf Kredit gekauft. Allein im Mai und Juni hat Saylor 480 Bitcoin gekauft. Mit 129.699 Bitcoin im Wert von 2,5 Mrd. Dollar ist MicroStrategy einer der größten Bitcoin-Investoren der Welt. Gerüchte, dem Unternehmen könnte ein Margin-Call ins Haus stehen (weil die Gläubiger angesichts des Preisverfalls mehr Sicherheiten wollen), wies Saylor zurück. „Wenn die Kritiker falsch liegen – und es ist inzwischen ziemlich klar, dass sie falsch liegen – und dass Bitcoin gar nicht auf null geht, dann geht es auf eine Million“, meinte er kürzlich.
Bleibt die Frage, ob die Erholung für MicroStrategy und El Salvador früh genug kommt. Der Bitcoin-Preis war vor zwei Wochen abgestürzt, nachdem er lang um die Marke von 30.000 Dollar gependelt war. Zuletzt kämpfte er um die Marke von 19.000 Dollar.

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