Verleihung

Filmpreis im MeToo-Schatten

Der Arbeitsplatz Film müsse endlich angstfrei werden, forderten Verena Altenberger und Arash T. Riahi, das Präsidentenduo der Akademie des Österreichischen Films.
Der Arbeitsplatz Film müsse endlich angstfrei werden, forderten Verena Altenberger und Arash T. Riahi, das Präsidentenduo der Akademie des Österreichischen Films. APA/TOBIAS STEINMAURER
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Die heimische Filmbranche feierte sich selbst bei der Filmpreis-Gala in Grafenegg. Das große Thema waren aber sexuelle Übergriffe.

Sie hatte schon bei ihrem Gang auf die Bühne den mit Abstand lautesten Jubel zu verzeichnen – und sie lieferte die eindrücklichste Botschaft des Abends: „Ich bin gerade einmal zwanzig Jahre alt“, sagte Luna Jordan, als sie am Donnerstagabend bei der Verleihung des Österreichischen Filmpreises für ihre Rolle in „Fuchs im Bau“ als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde, „und ich bin schon vier Mal Opfer von sexuellem Missbrauch an Filmsets oder am Theater geworden. Das sollte nicht normal sein.“

Die Berliner Schauspielerin verdeutlichte damit, was in den letzten Wochen in den sozialen Medien hochgekocht war und auch bei der Gala im niederösterreichischen Grafenegg (wo der Filmpreis alle zwei Jahre Station macht) das vorherrschende Thema war: In der österreichischen Kulturszene – insbesondere in der Filmbranche – seien sexualisierte Übergriffe und Machtmissbrauch weit verbreitet, klagen einige Filmemacherinnen.


Die Regisseurin Katharina Mückstein hatte mit einer Sammlung von Betroffenenberichten auf Instagram die Debatte ins Rollen gebracht. Sie selbst hätte bei der Verleihung gern eine Rede gehalten, die Veranstalter nahmen das lieber selbst in die Hand: „Der Arbeitsplatz Film und auch die Ausbildungsstätten müssen endlich für alle angstfrei werden“, forderten Schauspielerin Verena Altenberger und Regisseur Arash T. Riahi, die seit diesem Jahr die Präsidentschaft der Akademie des Österreichischen Films, die die Preise vergibt, innehaben.

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