Analyse

Wie Abtreibungsverbote Europa spalten

Einen Albtraum erlebten Andrea Prudente und ihr Partner in Malta.
Einen Albtraum erlebten Andrea Prudente und ihr Partner in Malta.AFP
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Auch in Europa sind Schwangerschaftsabbrüche untersagt oder der Zugang dazu schwierig: Ein Überblick.

Rom. Andrea Prudente erlebte während ihres Urlaubs auf Malta einen Albtraum: Die US-Bürgerin war in der 16. Woche schwanger, als ihre Fruchtblase nach starken Blutungen platzte. Im Spital erfuhr sie erst, dass ihr ungeborenes Baby keine Überlebenschancen hat. Dann sagten die Ärzte ihr, dass sie keine Abtreibung bei ihr durchführen würden, solange das Herz des Kindes noch schlägt – trotz des großen Risikos einer lebensbedrohlichen Infektion für Prudente.

Grund ist das Abtreibungsverbot in Malta, das strengste Gesetz Europas: Es verbietet Abtreibungen unter Androhung von Gefängnisstrafe für Schwangere und Ärzte selbst dann, wenn das Leben der Mutter ohne den Eingriff in Gefahr sein könnte. Prudentes Rettung war ihre Reiseversicherung, die schließlich einen Krankentransport nach Spanien bezahlte, wo der Eingriff durchgeführt werden konnte. Bekannt wurde der Fall, weil Prudente und ihr Partner ihre Verzweiflung öffentlich gemacht und Interviews gegeben hatten.

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