Das Streben gen Himmel, zurück am Boden: Der Künstler verwandelt eine Kirche so brachial wie harmonisch. Dazu Fotogramme und Skulpturen in der Kunsthalle.
Schon lang wird die Dominikanerkirche in Krems als Ausstellungsraum genutzt. Aber noch nie war der künstlerische Eingriff in den säkularisierten Raum hier so brachial und zugleich so harmonisch wie jetzt. Denn der Künstler Hans Kupelwieser versperrt uns radikal den Zugang zum Kirchenschiff: Wie ein gigantisches Gerippe liegen riesige Balken im Raum.
Das Holz schmiegt sich an die Wände, lenkt unseren Blick zur Decke – und entbirgt dort oben ihr Geheimnis: Die Balken sind eine direkte Spiegelung des Kreuzrippengewölbes. Kupelwieser holt das in der Architektur angelegte Streben gen Himmel zurück auf den profanen Boden.