Zumtobel

Sorge wegen teurer Rohstoffe

Der Leuchtenhersteller peilt Wachstum an, ist aber wegen Ukraine-Krieg und Corona alarmiert.

Wien/Dornbirn. Nach einem herausfordernden, aber bilanziell erfolgreich verlaufenen abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 blickt der Chef des Vorarlberger Leuchtenkonzerns Zumtobel, Alfred Felder, eher zurückhaltend in die Zukunft. Zwar hätten die Zahlen gezeigt, dass das Unternehmen „trotz des schwierigen Umfelds 21/22 auf dem richtigen Weg“ sei, vor allem die stark verteuerten Rohstoffe machen dem Konzernchef aber Sorgen für die weitere Geschäftsentwicklung. „Wir gehen davon aus, dass wir im ganzen Kalenderjahr 22 mit diesen schwierigen Situationen zurande kommen müssen“, sagte Felder am Freitag bei der Online-Bilanzpressekonferenz. Zumtobel verbaue beispielsweise viel Kupfer und Stahl, zudem seien einige Komponenten derzeit oft nur schwer im benötigten Ausmaß zu bekommen, sagte Felder.

Hinzu kämen die Unsicherheit rund um den Ukraine-Krieg sowie die Coronapolitik in China. Zweitere sei insofern ein Risiko, als es zu längeren Lieferzeiten bei Komponenten kommen könnte oder das dortige Zumtobel-Werk wegen Coronamaßnahmen zwischenzeitlich zugesperrt werden könnte.

Schließlich seien wegen der hohen Inflation auch die Lohnabschlüsse höher als erwartet ausgefallen. Anfang Mai hatte man sich in der Elektronikindustrie auf ein Plus von 4,8 Prozent bei den Löhnen und Gehältern geeinigt. Zumtobel hat weltweit rund 6000 Mitarbeiter, etwa ein Drittel davon in Österreich.

Der Wachstumskurs der vergangenen Jahre soll dennoch fortgesetzt werden. Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2022/23 um drei bis sechs Prozent zulegen, die EBIT-Marge soll bei vier bis fünf Prozent und damit nahe dem Ergebnis aus dem abgelaufenen Jahr (2021/22: 5,3 Prozent) zu liegen kommen. Um die Innovationen weiter voranzutreiben, sollen weiters rund 70 Mio. Euro für Projekte im Bereich der digitalen Infrastruktur sowie im Bereich der Produktentwicklung investiert werden.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 verlief für den Leuchtenhersteller trotz der gestiegenen Rohstoffpreise und Lieferkettenprobleme durchaus erfolgreich. Unterm Strich blieben 45,8 Mio. Euro übrig, das Betriebsergebnis (Ebit) wuchs von 43,4 Mio. auf 60,8 Mio. Euro an. Das Management wolle eine Dividende von 0,35 Euro je Aktie vorschlagen. Im Vorjahr waren es 0,20 Euro je Aktie. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2022)

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