Interview

Energieversorgung: "Es geht ums nackte Überleben"

Nur jeder vierte Private, der heuer eine Solaranlage bauen wollte, erhielt auch eine Förderung.
Nur jeder vierte Private, der heuer eine Solaranlage bauen wollte, erhielt auch eine Förderung. Getty Images
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Der niederösterreichische Energielandesrat Stephan Pernkopf sieht Österreichs Versorgung mit Erdöl und Erdgas im Winter in Gefahr. Er fordert einen Bonus fürs Energiesparen und mehr Geld für Solaranlagen auf dem Dach.

Wien. Wie lang hat Österreich noch genug Energie? Der drohende Gas-Lieferstopp aus Russland und der schwere Schaden an der Raffinerie Schwechat versetzen die Republik in Aufruhr. Vergangene Woche hat das Energieministerium Einblick in die Notfallpläne gegeben. Geht die Einspeicherung weiter zurück, könnte die Alarmstufe schon nächsten Dienstag ausgerufen werden. Kritiker meinen dennoch, die Lage werde schöngeredet. „Es wird in den kommenden Monaten schwierig sein, die Versorgung mit Treibstoffen und Gas sicherzustellen“, sagt etwa Stephan Pernkopf, Präsident des Ökosozialen Forums und Landeshauptfrau-Stellvertreter in Niederösterreich. Die Situation sei nicht unausweichlich gewesen. Er habe im Frühling bereits darauf hingewiesen, dass die OMV Schwechat just in der Zeit in Revision schicke, in der auch die Raffinerien Budapest und Bratislava außer Betrieb waren. Ein unglückliches Timing, das die Spritversorgung nicht gerade verbessert hat.

Dennoch warnt der ÖVP-Politiker die türkis-grüne Koalition davor, mehr strategische Treibstoffreserven freizugeben, um den mehrmonatigen Ausfall von Schwechat zu kompensieren. „Man muss sehr sorgsam mit den Reserven umgehen, wenn man in die nächsten Monate blickt.“ Niemand wisse, wie der Krieg in der Ukraine weitergehe und ob Österreich das gebunkerte Öl nicht bald in seinen Kraftwerken verheizen müsse.

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