Kandidatenturnier

Schach: Die Renaissance des Unaussprechlichen

Neuer Look, neue Spielfreude: Jan Nepomnjaschtschi führt beim Kandidatenturnier für die WM 2023.
Neuer Look, neue Spielfreude: Jan Nepomnjaschtschi führt beim Kandidatenturnier für die WM 2023. APA
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Jan Nepomnjaschtschi spielt die Klasse aus, die ihm im WM-Duell fehlte. Magnus Carlsen beeindruckt das nicht.

Madrid. Wie verwandelt zeigt sich Jan Nepomnjaschtschi in Madrid. Nicht nur äußerlich hat sich der Russe, der beim Kandidatenturnier für die Schach-WM 2023 als neutraler Athlet unter der Flagge des Weltverbands (Fide) antritt, verändert: Der markante Dutt ist weg, dafür bringt er ein paar Kilogramm mehr auf die Waage. Wie zuträglich all das dem Wohlfühlfaktor des 31-Jährigen offenbar ist, machen seine Ergebnisse im Palacio de Santoña deutlich: Nach zwölf von 14 Runden des Kräftemessens der acht Großmeister geht „Nepo“ als souveräner Führender in den Ruhetag und darf sich darauf freuen, im Frühjahr 2023 Weltmeister Magnus Carlsen erneut fordern zu dürfen.

Diese Aussicht lässt allerdings nicht alle in der Schachszene frohlocken, dafür war das erste Duell in Dubai mit Carlsen zu einseitig ausgefallen. Nach einer zermürbenden Remis-Serie rang der Titelverteidiger den Kontrahenten in Runde sechs in einem achtstündigen Marathonmatch weltmeisterlich nieder. Die Dramatik währte jedoch nur kurz, denn nach dieser Niederlage verfiel Nepomnjaschtschi prompt in alte Muster, leistete sich fortan beinahe amateurhafte Fehler – manche unterstellten ihm gar völlige Gleichgültigkeit – und verlor schließlich vorzeitig und hoch mit 3,5:7,5.

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