Song der Woche

Peter Matthew Bauer: Sehnsucht nach dem Zauberberg

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Seit neun Jahren pausiert die Indie-Rock-Band The Walkmen. So hatte Bassist Peter Matthew Bauer bereits Zeit für zwei Soloalben. Im Herbst kommt ein drittes namens „Flowers“.

Peter Matthew Bauer: „Skulls“. Ein Lied, das nach Totenschädeln heißt (und dessen Video nur solche zeigt): Da denken Ältere wohl an Grateful Dead, die große Hippieband, die den Schädel als Emblem hatte, als Memento mori, als Objekt der Meditation über die (Nicht-)Existenz. Auch in diesem von einem entschlossenen Schlagzeug und einer strömenden Orgel getriebenen Song, in dem das Wort „skull“ gar nicht explizit vorkommt, wird meditiert, etwa über einen Zauberberg, den der Sänger (doch) nicht bestiegen hat. „No more trouble, nothing existing, just color and sound“, heißt es im Refrain, der beim zweiten Mal ein Gitarrensolo auslöst, wie es Grateful Dead liebten: ausdrucksstark und nicht enden wollend. Nach dem großen Solo – das fraglos die eigentliche Meditation ist – kommt der Song erst nach Vermittlung eines glitzernden Klaviermotivs wieder. Dann geht's um den Himmel, auch er wurde nicht erstiegen, singt Bauer. Aber beinahe.

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Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2022)

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