Tour de France

Zwei Jahre nach dem Horrorsturz sprintet Jakobsen zum Sieg

APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
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Der Niederländer gewinnt die zweite Etappe der Frankreich-Rundfahrt.

Fabio Jakobsen ist nun umjubelter Etappensieger bei der Tour de France, doch sein Siegergesicht erinnert nach wie vor an die grauenhaftesten Momente der Radsport-Geschichte.

Die zahlreichen Narben im Antlitz des 25-jährigen Niederländers sind das Resultat seines Horror-Sturzes bei der Polen-Rundfahrt 2020, als die Ärzte noch auf der Straße um sein Leben kämpften. Jakobsen war damals im Schlusssprint mit rund 90 km/h in die Absperrung gedrängt worden und lag danach im künstlichen Koma. Er hatte nur noch einen eigenen Zahn, sein Gesicht musste mit 130 Stichen genäht werden. Der Sturz befeuerte eine Sicherheitsdebatte im Radsport.

Knapp zwei Jahre später gibt Jakobsen sein Tour-de-France-Debüt und gewann gleich den Schlusssprint auf der zweiten Etappe im dänischen Nyborg. „Es war ein langer Prozess. Viele Leute haben mir geholfen, wieder zurückzukommen. Heute habe ich ihnen etwas zurückgezahlt“, erklärte er. „Das ist es, wieso wir Radrennen fahren.“

Stürze hatte es auch auf dieser zweiten Tour-Etappe gegeben, unter anderem erwischte es Auftaktsieger Yves Lampaert. Der Belgier war bei der spektakulären Überfahrt über die Brücke über den Großen Belt in einen Massensturz verwickelt worden, schaffte es aber wieder zurück in die Spitzengruppe. Auch Topfavorit Tadej Pogacar wurde aufgehalten, verlor im Finish aber keine Zeit. Das Gelbe Trikot übernahm der Etappenzweite Wout van Aert aus Belgien.

Am Sonntag folgt mit 183 Kilometern von Vejle nach Sönderborg der Abschluss des dreitägigen Tour-Auftakts in Dänemark (12.55 Uhr, Eurosport)

(red.)

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