Black Monday

Das schlechteste erste Halbjahr seit 1970 ist zu Ende

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US-STOCKS-MARKETS-OPENAPA/AFP/TIMOTHY A. CLARY
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Nach besonders schlimmen ersten Halbjahren ist es in der zweiten Jahreshälfte zumeist bergauf gegangen. Zumindest bisher.

Vor einigen Tagen sah es noch so aus, als könnten die ersten sechs Monate 2022 für Aktien das schlimmste erste Halbjahr seit 90 Jahren werden. Mitte 1932 hatten die Börsen nach einem jahrelangen Abwärtstrend infolge der Weltwirtschaftskrise ihr Tief bei einem Minus von insgesamt 85 Prozent erreicht. Allein im ersten Halbjahr 1932 hatte der US-Aktienindex S&P 500 laut einer Analyse von HSBC Trinkaus & Burkhardt um 43,4 Prozent nachgegeben, bevor es wieder nach oben ging.

Heuer beläuft sich das Minus bis dato auf 20,58 Prozent. Einzelne Werte erwischte es wesentlich schlimmer: Die Aktien des Videostreaming-Anbieters Netflix, der E-Commerce-Plattform für handgemachte Produkte Etsy, des Zahnmedizintechnikers Align Technology, des Zahlungsdienstleisters Paypal und der Parfümeriekette Bath & Body Works rutschten gar um mehr als 60 Prozent in die Tiefe. Dennoch ist insgesamt alles nicht ganz so schlimm gekommen wie befürchtet: Das erste Halbjahr ist nur das schlimmste seit 1970 geworden, als die Börsen von Jänner bis Juni um 21,8 Prozent nachgegeben haben.

Die gute Nachricht: In allen vier Jahren, in denen die Kurse im ersten Halbjahr noch stärker gefallen sind als heuer (1932, 1940, 1962 und 1970), sind sie im zweiten Halbjahr gestiegen. In der zweiten Jahreshälfte 1932 ging es gar um 50 Prozent nach oben.
Allerdings ist das keine Garantie, dass es heuer wieder so kommt. Zudem bedeutet ein gutes zweites Halbjahr auch noch nicht zwingend, dass alles überstanden ist. Die 1970er-Jahre etwa wurden noch ziemlich schwierig für Aktionäre.

Doch wie soll man sich nun für das zweite Halbjahr positionieren? Im ersten Halbjahr waren es vor allem Öl- und Energiewerte wie Occidental Petroleum, Hess Corp, Valero Energy, ExxonMobil und Halliburton, die besonders stark zulegen konnten. Wer breit gestreut hatte, konnte sich mit den Kursgewinnen bei solchen Aktien zumindest ein wenig über die Kursverluste bei Technologieaktien und Kryptowährungen hinwegtrösten.

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