So ein politisches Comeback geht durchaus mit Risiken einher, sofern man nicht Winston Churchill ist. Es braucht jedenfalls besondere Umstände.
Winston Churchill malte, las, schrieb und gärtnerte. Seine politische Karriere war mehr oder weniger beendet. Das war rund um 1930. 1940 wurde er Premierminister – und zum Helden des Widerstands gegen NS-Deutschland. Nach Kriegsende hatten die Briten wieder genug von ihm und wählten ihn ab. Keine sechs Jahre später kehrte er erneut als Premier zurück. Nicht das erste – genauer gesagt das zweite – Comeback. 1915 hatte Marineminister Churchill das Fiasko von Gallipoli zu verantworten: Er hatte darauf gedrängt, die Halbinsel einzunehmen – seine Soldaten rannten ins türkische Messer. Einer der Verteidiger, Mustafa Kemal Pascha, der spätere Atatürk, wurde zur Legende. Churchill musste gehen. 1919 kehrte als Kriegsminister wieder. Zweimal hatte er die Partei gewechselt: zuerst von den Konservativen zu den Liberalen, dann wieder zu den Konservativen.
Sonst liefen politische Comebacks oft weniger glanzvoll ab, sofern sie nicht überhaupt ein letztes Aufflackern der Karriere waren. Friedrich Merz hat es immerhin in etlichen Anläufen aus der Privatwirtschaft zurück in die Spitzenpolitik geschafft. Und in Österreich brachte es Alexander Van der Bellen aus der Politpension an die Spitze des Staats.
Heide Schmidt war weniger Erfolg beschieden. 1999 aus der Politik ausgeschieden, versuchte sie es 2008 erneut als Spitzenkandidatin des Liberalen Forums. Ergebnis: 2,1 Prozent. Auch Peter Westenthaler wird es bereut haben, wieder in die Politik eingestiegen zu sein. Er war schon bei Frank Stronachs Magna, da ließ er sich dazu überreden, den BZÖ-Obmann zu machen. Einen ähnlichen Weg war Karl-Heinz Grasser gegangen: von Magna als Finanzminister retour in die Politik. Letztlich setzte es Haftstrafen für beide.