Erst wurden Accessoires und Interieur versteigert, nun das grafische Werk des Designers. Ein bisher unveröffentlichtes Ensemble.
Die Auktion von Karl Lagerfeld persönlichem Besitz verlief bisher sehr erfolgreich. Zehn Paar seiner ikonischen Handschuhe wurden versteigert, auch ein Samt-Smoking von Saint Laurent und jede Menge Dekor aus seiner persönlichen Sammlung. Am Mittwoch, dem 6. Juli, soll in einem vierten Teil sein grafisches Werk unter den Hammer kommen, die wohl am sehnlichsten erwartete Auktion vieler Fans.
180 bisher unveröffentlichte Zeichnungen geben einen Einblick ins kreative Schaffen des Modezaren. Sie alle sind zwischen Ende der 1960er-Jahre und dem Zeitpunkt seines Abtretens entstanden, aufgestöbert hat man sie in Paris, in den Wohnungen Lagerfelds. „Auf einzigartige Weise zeigt das Ensemble die Geschichte der Mode aus der Sicht einer der bedeutendsten Ikonen der Modewelt, angetrieben von einem grenzenlosen Erfindungsreichtum und Virtuosität“, sagte Pierre Mothes, Vizepräsident von Sotheby's Franc, dem traditionsreichen Auktionshaus.
Ein Weg in Bildern
Ab 1965 war Lagerfeld künstlerischer Leiter von Fendi, schon ein Jahr zuvor von Chloé (bis in die Achtzigerjahre) und ab 1983 leitete er auf diese Weise auch Chanel. Sein eigenes Modehaus kam kurz darauf. Die Looks entwarf er immer mithilfe von analogen Zeichnungen, seinem einzigen Arbeitsmedium, wie es heißt. Ganze Kollektion fanden so den Beginn in wenigen Strichen schwarzer Tinte. Bei einigen wenigen seien sogar Schminkstifte und Tipp-Ex zum Einsatz gekommen.
Eines der beliebtesten Lose ist schon jetzt ein Set mit 24 Skizzen aus dem Jahr 1969, 3000 bis 5000 Euro Auktionspreis werden dafür erwartet. Auch für einzelne Skizzen erwartet man einen Preis von 1000 bis 1800 Euro. Jene mit eigenen Anmerkungen Lagerfelds könnten mehr einbringen als andere.
(evdin)