Wenn Komödien verschwinden, werden Superhelden zu Ulknudeln: Pom Klementieff, Chris Pratt und Chris Hemsworth in "Thor: Love and Thunder".
Spaßkultur

Ist uns das Lachen im Kino vergangen?

Filmkomödien sterben aus. Wie Political Correctness dazu beiträgt − und wo das Genre auf der großen Leinwand erhalten bleibt.

Niemand wird behaupten, dass wir in heiteren Zeiten leben. Eine Krisenmeldung jagt die nächste, die Zukunft scheint bestenfalls ungewiss, im Alltag herrscht vage Weltuntergangsstimmung. Umso mehr müssten wir – einer kulturindustriellen Faustregel zufolge – Erleichterung via Zwerchfellerschütterung suchen. Und wo lacht es sich besser als im Kino, dieser niederschwelligen Anstalt kollektiver Kuderkatharsis? Im Tempel von Charlie Chaplin und Louis de Funès, Jim Carrey und Melissa McCarthy?

Sie waren Komiker, die in ihren Glanzzeiten zu den wirksamsten Publikumsmagneten der Lichtspielhäuser zählten. Diese waren lang auch Lustspielhäuser: Während der „Great Depression“ lockten US-Kinos die krisengebeutelte Zuschauerschaft mit humoristischem Erholungsangebot. Zugleich trumpfte auch die brüchige Weimarer Republik im ernsten Deutschland mit beschwingten Musicalkomödien auf. Seither hat nahezu jede filmhistorische Epoche Stars hervorgebracht, die auf der Leinwand juxten, ulkten und Schmäh führten. Und so Massen in große Säle bugsierten, die selbige mit einem großen Grinsen wieder verließen.

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