Theater für Diktatoren

„Der ,Jedermann' besteht zu großen Teilen aus dem Drumherum“

Christine Pichler
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Regisseur Michael Sturminger über politische Posen und das Gewicht des „Jedermann“.

Dass der französische Dichter, Schauspieler und Theaterdirektor Molière heuer 400 Jahre alt geworden wäre, ist für Michael Sturminger ein Zufall, der ihm sehr gelegen kommt: Seit ein paar Jahren schon hat der österreichische Regisseur nämlich ein Stück im Auge, dass zwar nicht von Molière ist, aber von ihm handelt. Zumindest auf den ersten Blick: „Molière oder der Heiligenschein der Scheinheiligen“ heißt die Produktion, die Sturminger diesen Sommer in einer eigenen Übersetzung nach Michail Bulgakow auf die Bühne der Sommerspiele Perchtoldsdorf bringt. ­Dessen Grundthema – wie gehen Künstler mit diktatorischen Verhältnissen um? – könnte aktueller wohl kaum sein.

In „Molière“ beschrieb Bulgakow, wie Molière im 17. Jahrhundert um die Gunst des Sonnenkönigs kämpft, dachte dabei aber an seine eigene Situation unter Stalin. An wen denken Sie, wenn Sie das jetzt auf die Bühne bringen?

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