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Bad Boys in Politik und Sport

Einmal Pincher, immer Pincher: So hatte Boris Johnson sinngemäß über Christopher Pincher gefeixt, Ex-„Einpeitscher“, Obergrapscher und Bad Boy der Tories, der ihn letztlich zu Sturz brachte.

Für den Premier hat es sich ausgescherzt. Von wegen dritte Amtszeit, über die er neulich noch fabuliert hatte. Nach dem Massenexodus aus der Regierung wäre es bald ziemlich einsam um ihn gewesen in der Downing Street: Boris allein zu Haus.

In London lässt sich indessen nicht so genau sagen, wo sich die schlimmeren Bad Boys tummeln – im Parlaments- und Regierungsviertel Westminister und Whitehall oder in Wimbledon. Boris Johnson, berüchtigt für sein Rugby-Tackling, wäre auch im Tennis ein unbequemer Gegner. Einen Boris Becker, den Siegfried des deutschen Tennis, der sich auch in einer eigenen Liga gewähnt hatte, hat es heuer kalt erwischt. Ein Vorbote für den Fall von BoJo.

Für Aufregung in Wimbledon sorgt derweil Nick Kyrgios, Australiens Tennis-Provokateur. Eine Geldbuße bekam er bereits aufgebrummt. Mit Psycho-Spielchen, Dauer-Gebrabbel, Service von unten zermürbt er seine Gegner. Im Finale könnte es gar zum Duell der Bad Boys mit Novak Djoković kommen. In Down Under steht Kyrgios wegen häuslicher Gewalt indessen eine weitere Strafe ins Haus. Sage keiner, Fehltritte hätten keine Konsequenzen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.07.2022)

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