Ein Anwalt reichte am Sonntag eine Klage über neun Mrd. Dollar (6,79 Mrd. Euro) ein. Er wirft der Großbank vor, Madoffs betrügerische Aktivitäten unterstützt zu haben. HSBC äußerte sich dazu nicht.
Im Zusammenhang mit dem Betrugsskandal um den US-Finanzjongleur Bernard Madoff sieht sich nun auch die Großbank HSBC mit milliardenschweren Schadenersatzforderungen konfrontiert. Ein Anwalt, der rund um den Globus mit der Entschädigung von Investoren vertraut ist, reichte am Sonntag bei einem New Yorker Gericht Klage über neun Milliarden Dollar (6,79 Mrd. Euro) gegen HSBC ein. Der gerichtlich eingesetzte Treuhänder und Anwalt Irving Picard wirft der in Großbritannien ansässigen Bank vor, Madoffs betrügerische Aktivitäten unterstützt zu haben. So habe HSBC über ein internationales Netz von Fonds Madoff mit Geld versorgt.
Die Klageschrift umfasst 24 Punkte im Zusammenhang mit Finanzbetrug und irreführendem Verhalten. HSBC lehnte eine Stellungnahme ab. Das Team um Picard hat nach eigenen Angaben bisher rund 1,5 Milliarden Dollar für geschädigte Anleger "zurückgeholt". Kürzlich erging auch eine Klage gegen JPMorgan Chase auf Zahlung von 6,4 Milliarden Dollar. Die Schweizer UBS wurde auf zwei Milliarden Dollar verklagt.
Der 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilte Madoff hatte ein Schneeballsystem betrieben, in dem aus neu zugeflossenen Geldern scheinbare Gewinne an bestehende Investoren ausgezahlt wurden, ohne dass tatsächlich Investitionen getätigt wurden. Nach Überzeugung der Richter hat er Anleger um insgesamt 65 Milliarden Dollar betrogen. Opfer waren Kleinanleger genauso wie große institutionelle Anleger.
(APA)