Ein Hauswein muss nicht gut sein, er darf nur nicht schlecht sein.
Lebensart

So ärgert man die Winzer

Was ich über portugiesische Reben weiß, habe ich von Erntehelfern gelernt und von Bauern, die ihren Wein aus Pappbechern trinken, mit Käse und Wurst. Unter anderem: Es gibt tatsächlich großartige Weine aus Lissabon

Ein Rätsel. Zumindest scheint es so: Der Weinpreis in Portugal ist, im Vergleich zum Rest der Welt, unschlagbar. Warum? Warum zahlt man überhaupt in einem Pariser Bistro 50 Euro für eine Flasche? Und über 30 Euro in den Tavernen der spanischen Hauptstadt? In London kostet Wein noch mehr, zu viel nämlich, in New York viel zu viel, und dasselbe gilt für alle Länder, in denen kein Wein gemacht wird, oder schlechter Wein, was das Gleiche ist.

Am teuersten ist er freilich in Skandinavien, weil die beim Trinken nicht selbst auf sich aufpassen können und eine Regierung brauchen, die das tut. Um 1800 war fast jeder Schwede branntweinsüchtig, der reinste Kollektivsuff. Das harte skandinavische Klima und das Fehlen eines seichten Volksgetränks wie Bier oder Wein sollen daran schuld gewesen sein. Die Folge: Abstinenzbewegung, Importzentralisierung, Steuern. Am höchsten in Norwegen, am niedrigsten in Dänemark. Die Folge: Die Norweger saufen in Schweden und die Schweden in Dänemark.

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