Japan

Abe-Attentäter kam mit selbst gebastelter Waffe

Szenen aus Japan.
Szenen aus Japan.APA/AFP/CHARLY TRIBALLEAU
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Ex-Premier Shinzō Abe fiel während eines Wahlkampfauftritts einem Anschlag zum Opfer. Der Todesschütze, ein Exsoldat, hatte politische Motive.

Tokio. Die tödlichen Schüsse fielen um 11.30 Uhr. Der frühere japanische Regierungschef Shinzō Abe sackte auf der Wahlkampfbühne vor dem Bahnhof der ehemaligen kaiserlichen Residenzstadt Nara zusammen. Der inzwischen gefasste mutmaßliche Attentäter, Tetsuya Yamagami, hatte die Kugeln aus einem etwa zehn Meter entfernten Hinterhalt abgefeuert.

Seine Waffe war selbst gebastelt. Ein Schuss traf Abe ins Herz, der andere in den Nacken. Der Ex-Premier war nicht auf der Stelle tot, aber schon im Rettungshubschrauber zeigte er keine Lebenszeichen mehr. Dennoch versuchten die Ärzte im Universitätskrankenhaus Nara, den 67-Jährigen zu retten. Fast sechs Stunden kämpften die Mediziner, dann wurde Shinzō Abe amtlich für tot erklärt. Er hinterlässt seine Frau Akie, aber keine Kinder.

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