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Architektur

Was mit uns passiert, wenn berühmte Bauten einstürzen

Der Prozess zur Brücken-Katastrophe soll Genua von seinem Trauma befreien. Paris zittert um den rostigen Eiffelturm. Über Niedergang und Neustart ikonischer Bauwerke.

Zwei Jahre: So kurz soll der Prozess dauern, mit dem die Stadt Genua ihr kollektives Trauma überwinden will – den Einsturz der Autobahnbrücke Ponte Morandi im August 2018, der 43 Menschen das Leben kostete. In nur zwei Jahren soll geklärt sein, ob die Autobahngesellschaft und hohe Beamte in Rom aus Profitgier Gefahren vertuscht haben. Schwere Anschuldigungen, viele Kläger – üblicherweise dauern solche Gerichtsverfahren weit länger. Aber die Frist ist gezielt gesetzt: Nur knapp zwei Jahre dauerte auch der Neubau der Brücke. Die Italiener feierten den Kraftakt als Symbol ihres Widerstandsgeistes: In der Not stehen wir zusammen, lassen uns nicht unterkriegen, krempeln die Ärmel auf und zeigen der Welt, dass wir neu durchstarten können.

Freilich war das nur möglich, weil man den Auftrag ohne Ausschreibung vergab und die Regeln aussetzte, mit denen Italien die Korruption im Bauwesen eindämmen will. Aber der Genueser Stararchitekt Renzo Piano hat für seine Planung ja auch keinen Cent verrechnet.

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