Putin hat Europa den „kalten Krieg“ erklärt, in Deutschland werden längst Krisenszenarien durchgespielt, nur in Österreich geschieht reichlich wenig.
„Die Lage ist ernst“, sagte Energieministerin Leonore Gewessler vor wenigen Tagen, als Russland neuerlich die Gaslieferungen dramatisch reduzierte. Ab Montag wird wegen Wartungsarbeiten gar kein Gas durch die Gaspipeline North Stream fließen. Und dann? Dann heißt es hoffen, dass Putin den Gashahn wieder aufdreht. Doch was, wenn nicht? Außer Worten vom Ernst der Lage und bangem Blick auf die halb leeren Gasspeicher im Land passiert ziemlich wenig.
Zumindest wird mittlerweile mit den großen Industriekonzernen im Land geredet. Das war ja in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Auch wenn diese Kommunikation, wie es aus Industriekreisen heißt, inhaltlich verbesserungsfähig ist. Nach wie vor hüten sich Gewessler und Co. die „Was wäre, wenn“-Frage zu stellen und mit der Wirtschaft zu teilen. Was wäre, wenn Putin seinen „kalten Krieg“ gegen den Westen kommenden Winter nur allzu wörtlich nimmt?