Bosnien

Finanzstadtrat Hanke in Sarajewo: Wiener Walzer zwischen den ideologischen Fronten

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Wien will seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss auf dem Balkan weiter ausbauen. Die Region steht am Scheideweg, auch China sichert sich zunehmend wirtschaftlichen Einfluss.

Wien. Wien und Sarajewo – das war in der Vergangenheit nicht immer eine einfache Beziehung. Das weiß auch Peter Hanke. Dorthin, wo der Erste Weltkrieg seinen Ausgang genommen hat, brach der Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat am Donnerstag zu seiner ersten Auslandsreise nach der Pandemie auf. Primäres Ziel war aber nicht die geschichtliche Aufarbeitung, vielmehr wolle man der bosnischen Hauptstadt mit wirtschaftlichen Projekten zu einer ökonomischen Erholung verhelfen.

Vom Bosnien-Krieg in den 1990er-Jahren hat sich das Land bisher kaum erholt. Wie in der gesamten Region stagniert die wirtschaftliche Entwicklung seit vielen Jahren. Politische Querelen blockieren nicht nur einen Schritt in Richtung Europäischer Union, sondern auch einen technologischen sowie infrastrukturellen Fortschritt. Die Situation im Land ist angespannt. Infrastrukturprojekte verkommen wegen leerer Staatskassen zum Papierflieger. Das Wasserleitungsnetz in Sarajewo stammt noch aus der k.u.k. Zeit und ist so veraltet, dass es zum Teil zu gravierenden Problemen bei der Wasserqualität kommt. Auch die Teuerung hat die Regierung nicht annähernd unter Kontrolle. Im Mai lag die Inflation bei 14,4 Prozent. Erst vor wenigen Tagen trieb es deswegen in Sarajewo Tausende Menschen auf die Straßen, um ihren Unmut darüber kundzutun.

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