Cybersecurity

"Nella": Hacken im Namen der Opfer

Die 24-Jährige will Opfern eine Stimme geben und begibt sich auf Tätersuche im Netz.
Die 24-Jährige will Opfern eine Stimme geben und begibt sich auf Tätersuche im Netz.Nella
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Die 24-jährige „Nella“ ist Hackerin. Sie attackiert aber nicht Konzerne, um Geld zu erpressen. Sie spürt Kriminelle im Netz auf – wie im Fall der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr.

Ihre rabenschwarzen Haare fallen ihr locker über die Schultern, der Lidstrich ist perfekt gezogen und betont ihre großen grünen Augen. Sie lächelt professionell in die Kamera, als würde sie es schon ihr ganzes Leben lang machen. Doch statt einer Modelkarriere hat ihre Kindheit der 24-jährigen „Nella“ einen anderen Lebensweg vorgezeichnet: Tagsüber arbeitet sie als Cybersecurity-Expertin, in ihrer Freizeit ist sie Hackerin und macht sich auf die Suche nach Pädophilen im Netz. Sie hilft jenen, die Opfer von Gewalt, Missbrauch und Cybergrooming wurden. Das schafft Feinde. Aus diesem Grund wird für diese Geschichte auch ihr Twitter-Pseudonym verwendet.

Schon früh, mit elf, wird der Computer „Nellas“ Rückzugsort, ihr „Safe Space“, wie sie selbst sagt. Bis zu dem Tag als sie sich in ihrem Kinderzimmer umziehen will und ihr jemand sagt, sie solle sich ganz nackt machen. „Jemand hat sich Zugriff zu meiner Webcam verschafft und sich dabei einen runter geholt“, schildert sie.

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