Ex-Trump-Berater Steve Bannon bietet an, im US-Untersuchungsausschuss zu den Ausschreitungen vom 6. Jänner auszusagen.
Der frühere enge Berater von Donald Trump, Steve Bannon, ist nun doch bereit, vor dem Kongressausschuss auszusagen, der den Angriff auf das US-Kapitol am 6. Jänner 2021 untersucht. Ein Sinneswandel, Tage bevor Bannon wegen Missachtung des Kongresses vor Gericht gestellt werden soll.
In einem Brief an den Ausschuss, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, schrieb Bannons Anwalt Robert Costello, dass der ehemalige Präsident auf die Berufung auf das Exekutivprivileg verzichten werde. Dieses Exekutivprivileg war der Grund, warum Bannon bisher verweigert hatte, vor dem Ausschuss auszusagen.
Bannon ist eine prominente Figur in rechten Medienkreisen. 2017 agierte er als Trumps Chefstratege. Am 18. Juli soll er wegen Missachtung des Strafrechts vor Gericht gestellt werden, weil er sich geweigert hatte, auszusagen oder Dokumente vorzulegen.
Bannon will öffentlich aussagen
In dem Schreiben seines Anwalts heißt es, dass Bannon es vorzöge, öffentlich auszusagen, aber die demokratische Abgeordnete Zoe Lofgren sagte gegenüber CNN, dass der Ausschuss normalerweise eine Befragung hinter verschlossenen Türen durchführe.
"Dies dauert Stunde um Stunde um Stunde. Wir wollen alle unsere Fragen beantwortet bekommen. Und das kann man nicht in einem Live-Format", sagte Lofgren. "Es gibt viele Fragen, die wir an ihn haben".
Während der Anhörungen der Ausschüsse des Repräsentantenhauses wurden Videoausschnitte von Zeugen, die unter Eid ausgesagt hatten, der Öffentlichkeit vorgeführt.
Trump hat sich darüber geärgert, dass bisher keiner seiner Unterstützer zu seiner Verteidigung vor dem Ausschuss ausgesagt hat. In einem Brief von Trump an Bannon, den Reuters einsehen konnte, sagte Trump, er verzichte auf das Exekutivprivileg, weil er "beobachtet hat, wie unfair Sie und andere behandelt wurden".
Der Ausschuss des Repräsentantenhauses wird am Dienstag und Donnerstag dieser Woche öffentliche Anhörungen abhalten.
(Reuters)