Festival Wiesen

Wie Jazzer aktuelle Pophits kapern - von Taylor Swift bis Bruno Mars

Taylor Swift performs at the iHeartRadio Wango Tango concert in Carson
Taylor Swift performs at the iHeartRadio Wango Tango concert in CarsonREUTERS
  • Drucken

Kann man über heutige Charts-Songs gut improvisieren? Eine All-Star-Band tut es – und erklärte der „Presse“, wieso sie das Spektrum der Jazzstandards erweitert.

Der Jazz hat sich stets aus anderen – populären – Musikformen genährt. Zunächst aus Blues und Musical-Hits, die man gern einem „Great American Songbook“ zuzählt. Ab den Sechzigerjahren versuchten sich Jazzer immer wieder an Popmusik. Keith Jarrett deutete Bob Dylans „Lay Lady Lay“ um; Brad Mehldau baute Lieder von Nick Drake und Radiohead zu hochgeistigen Epen aus; Miles Davis spielte in seiner Spätphase Hits von Michael Jackson und Cyndi Lauper: Von diesen Popaufnahmen bleibt ein schaler Nachgeschmack.

Den ersparte sich Saxofonist Bill Evans, der von 1980 bis 1984 bei Miles spielte: Kurz vor dessen Schwenk ins Kommerzielle stieg er aus. Jetzt, als der dänische Pianist Niels Lan Doky zu einem All-Star-Treffen namens „Modern Standards Supergroup“ rief, um neue Pophits in die Klangsprache des Jazz zu transponieren, war er sofort dabei. „Niels weiß ziemlich gut, was im Augenblick im Pop so los ist und welche Lieder im Jazzkontext funktionieren“, erklärte er der „Presse“: „Wir dekonstruieren ziemlich viel, fügen neue Harmonien ein, spielen Soli, machen also das, was Jazzmusiker so tun. Die Lieder waren einfach eine Inspiration.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.