Fintech-Krise

Firmenwert des schwedischen Fintechs Klarna eingebrochen

Das Unternehmen hat in einem Jahr 85 Prozent an Wert verloren und liegt jetzt bei 7 Mrd. Dollar. Fintechs befinden sich insgesamt in einer Krise. Das österreichische Bitpanda musste die Belegschaft kürzen.

Das sinkende Interesse der Investoren an schnell wachsenden und Verluste schreibenden Fintech-Unternehmen bekommt auch der schwedische Bezahldienst Klarna zu spüren. Das Unternehmen teilte am Montag in Stockholm mit, es habe eine neue Finanzierung im Volumen von 800 Millionen Dollar gesichert, was einer Bewertung von 6,7 Milliarden Dollar entspreche. Damit hat das Unternehmen in einem Jahr rund 85 Prozent an Wert verloren.

Noch vor einem Jahr hatte die Bewertung des Anbieters von Ratenzahlungen im Internet bei 46 Milliarden Dollar gelegen.

10 Prozent der Stellen gestrichen

Inmitten einer breit angelegten Verkaufswelle an den Börsen sind auch die Bewertungen von Fintech-Startups zum Teil massiv eingebrochen. So hat der BNPL-Rivale Affirm Holdings allein heuer mehr als 80 Prozent an Börsenwert eingebüßt. Zuletzt teilte etwa auch das österreichische Start-up Bitpanda - eine Börse für Kryptowährungen - mit, die Belegschaft von mehr als 1000 auf gut 700 zu kürzen. Zurückgeführt wurde dies mit einer Krise auf dem Kryptomarkt.

Um Kosten einzusparen, hatte Klarna bereits im Mai angekündigt, das Unternehmen werde 10 Prozent seiner Stellen streichen. Auch die volatilen Aktienmärkte und die Aussicht auf eine wahrscheinliche Rezession hätten zu der Entscheidung beigetragen. Die Stellenstreichungen beträfen alle Teile des Unternehmens, hatte Klarna erklärt.

"Die Bewertung von Klarna ist ausschließlich darauf zurückzuführen, dass Investoren plötzlich anders votieren als in den letzten Jahren", sagte Michael Moritz, Partner der Venture-Capital-Gesellschaft Sequoia. Sequoia, die Unternehmensgründer, Bestseller, Silver Lake und die Commonwealth Bank of Australia hatten an der jüngsten Finanzierungsrunde teilgenommen.

(APA)

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