Die Auseinandersetzung um die Führung der britischen Konservativen wird bissig. Egal, wer von den etlichen Kandidaten am 5. September das Rennen macht: Am Rechtskurs der Tories dürfte sich nichts ändern.
Schon bevor der Kampf um die Nachfolge von Boris Johnson so richtig in die Gänge kam, begann der Dreck zu fliegen. Anhänger des britischen Noch-Premierministers beschimpften einen ehemaligen Kabinettsminister als „Schlange“, einen anderen als „verräterischen Bastard“. Nadine Dorries, Kulturministerin und ergebene Johnson-Anhängerin, sagte nach dem Sturz ihres Chefs: „Die Höllenhunde sind losgelassen worden. Es wird ein Blutbad.“ Dorries, eigentlich eher bekannt für Inkompetenz und peinliche Entgleisungen, dürfte einmal recht haben: Der Führungskampf droht zu einer richtigen Schlammschlacht zu werden.
Bisher haben sich elf Kandidaten zur Wahl gestellt. Es ist ein breites Feld, die Bewerber reichen vom eher gemäßigten Thomas Tugendhat bis zu Suella Braverman am rechten Rand. Wenn man die ersten Tage der Wahlkampagne zum Maßstab nimmt, haben sie vor allem eines gemeinsam: Sie wollen Steuern senken. Dies dürfte zum bestimmenden Thema des Wahlkampfs werden – und die Anfeindungen haben bereits begonnen.