Nicht nur die Zahl der Firmenpleiten, auch jene der abgewiesenen Insolvenzanträge nahm drastisch zu. Immer mehr Unternehmen können die Verfahrenskosten nicht aufbringen.
Wien. Mit dem sukzessiven Auslaufen von Staatshilfen und Stundungen ist im Wirtschaftsleben wieder so etwas wie Normalität eingekehrt. Und das bedeutet auch: Es gibt wieder deutlich mehr Firmenpleiten. Im ersten Halbjahr haben sich die eröffneten Firmeninsolvenzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1384 beinahe verdoppelt. Laut Zahlen des Gläubigerschutzverbandes AKV betrug der Anstieg 97,71 Prozent.
Wirklich überraschend kommt das nicht, damit war zu rechnen. Als „besorgniserregend“ bezeichnet der AKV jedoch die hohe Zahl der Fälle, in denen Insolvenzanträge abgewiesen werden mussten. Insgesamt 1080 Abweisungsbeschlüsse gab es demnach in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres, gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 hat sich diese Zahl fast verdreifacht.