Krise

Sri Lankas Präsident wollte nach Dubai fliehen

APA/AFP/ARUN SANKAR
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Am Mittwoch geht die lange Ära der Rajapaksas mit dem Rücktritt des Staatschefs zu Ende. Der Clan hinterlässt ein schweres Erbe.

Während Demonstranten und neugierige Bürger im opulenten Präsidentenpalast in Colombo feierten, verbrachte der am Samstag gestürzte Staatschef, Gotabaya Rajapaksa, laut Nachrichtenagentur AFP die Nacht zum Dienstag in einem Militärstützpunkt am Flughafen. Eigentlich wollte er Sri Lanka in Richtung Dubai verlassen, hieß es, wohl, um einer Festnahme zu entgehen: Solang er noch Präsident ist, genießt er Immunität. Man ließ ihn aber nicht ausreisen, ebenso wenig wie seinen Bruder, Ex-Finanzminister Basil Rajapaksa.


Ab Mittwoch ist die lange Ära des Rajapaksa-Clans vielleicht wirklich zu Ende. Der Präsident will zurücktreten, auch Premier Ranil Wickremesinghe geht. Dadurch wird der Weg frei für eine Regierung der nationalen Einheit. Nächste Woche will das Parlament einen neuen Präsidenten wählen. Die Opposition schickt ihren Anführer, Sajith Premadasa, ins Rennen, die Regierungspartei muss noch entscheiden.

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